Johann „Hans“ Passegger wurde am 24. Juli 1920 in Köflach in der Steiermark in Österreich als Sohn eines Bergarbeiters geboren.
Nach Tätigkeit als Fleischhauer-Geselle und im Reichsarbeitsdienst wurde er im Oktober 1940 zunächst ins Gebirgsjägerregiment 138 einberufen.
Während des Balkanfeldzuges nicht zum Einsatz gekommen, leistete er Dienst in einem Ersatzbataillon. Am 01. Mai 1941 wurde er Oberschütze. Im September 1941 wurde er zum Infanterieregiment 480 der 260. Infanteriedivision versetzt Er wurde bei der Nachrichtenstaffel des II. Bataillons eingesetzt.
Er nahm an den Schlachten vor Moskau, Juchnow und am Stellungskrieg im Wjasma-Rshew-Bogen teil. Im Januar 1942 als Angehöriger von Fernsprechtrupps erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Infanteriesturmabzeichen. Als Gefreiter (am 01. Februar 1942 befördert) wurde er im Mai 1942 erstmals verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz I. Klasse. Am 01. November 1942 war Hans Passegger bereits Unteroffizier.
Nach Grabenkämpfen und Stoßtruppeinsätzen an der Ugra im Sommer 1943 bei Wjasma bewährte sich der Fernsprech-Truppführer der 2. Kompanie des Grenadierregimentes 480, vor allem bei den schweren Kämpfen in der Ssnopot-Stellung im August 1943.
Einer Infanteriekompanie in der Hauptkampflinie zugeteilt, organisierte Passegger nach Ausfall des Kompanieführers und aller Zugführer die Verteidigung und schlug den russischen Angriff zurück. Bei einem gegnerischen Flankenangriff übernahm der das Maschinengewehr einer ausgefallenen Besatzung, trennte die Infanterie von den unterstützenden Panzern und verhinderte damit einen Durchbruch.
Beim Stellungswechsel traf eine Granate den Schaft des Maschinengewehrs und wurde zum Abpraller. Dadurch erlitt er einen Unterschenkelbruch.
Für seinen unerschrockenen Einsatz erhielt er am 16. August 1943 die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres sowie am 27. August 1943 auch noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Hans Passegger wurde kurze Zeit später zur Nachrichten-Ersatz-Kompanie nach Konstanz versetzt, danach verliert sich seine Spur in der Wehrmacht.
Nach Kriegsende führte er einen Metzgereibetrieb in Leoben (Österreich) in der Steiermark, wo der Familienvater am 17. März 2001 als letzter Ritterkreuzträger der 260. Infanteriedivision verstarb.