Ab dem 07. Januar 1940 war mein Großvater Angehöriger der 1. Kompanie des Infanterieregiments 480.
Bei einem französischen Feuerüberfall bei Neuenburg auf Stellungen des II. Bataillons, Infanterieregiment 470 am 08. Januar 1940 fiel der Arbeitsmann Eberle einer Baueinheit durch einen Kopfschuss. Er war der erste Gefallene der Division.
Am 29. Januar 1940 wurde mein Großvater zur 7. Kompanie des Infanterieregiments 480 versetzt. Während des Zeitraums vom 20. April 1940 bis zum 20. Mai 1940 wurde die Division im Operationsgebiet der Westfront verwendet.
Man betrieb Ausbildung im Raum Villingen, Nachtmärsche nach Tübingen und Eisenbahnverladung nach Reutlingen, Metzingen und Kirchentellinsfurt. In Reutlingen waren Teile des Divisionsstabes in der Ypernkaserne untergebracht.
Die Soldaten der 260. Infanteriedivision fühlen sich vom Krieg vergessen. Der Landserhumor sprach von der „Wach- und Schließgesellschaft Südwestecke Reich“. Am Ostersamstag 1940 begann die Ablösung am Oberrhein durch die 556. Infanteriedivision unter Generalmajor von Berg. Kampfhandlungen waren ab sofort verboten, um die Ablösung nicht zu gefährden.
Als französische Truppen die Ablösung bemerkten, wurde dem Infanterieregiment 460 ein letzter Spähtrupp genehmigt. Eine starke Gefechtsaufklärung unter der Führung von Leutnant Widmann war in der Lage 3 Franzosen gefangen zu nehmen. Leutnant Widmann fiel bei diesem Unternehmen nahe Istein bei Lörrach und war damit der erste Gefallene in der Division in Frankreich!
Fritz Widmann ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bergheim (Endgrablage: Block 4 Reihe 23 Grab 1133)
Bis zum 19.04.1940 war der Frontabschnitt am Oberrhein vollständig übergeben.
Ende April wurde das Pionierbataillon 260 als Heerestruppe abgegeben und das Pionierbataillon 653 aus Stettin – Podejuch trat der Division bei.
Gemeinsam mit der 298. Infanteriedivision und 162. Infanteriedivision bildete die 260. Division nun das XXXXIII. Armeekorps unter General der Artillerie Hermann Ritter von Speck (Anm. des Autors: Der erste gefallene General der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg).
Nach Ausladung der Einheiten in der Eifel (in Erdorf und Bitburg zwischen dem 21. und 23.Mai 1940) verlegten die Truppen im Eilmarsch und marschierten bei Dasburg in Luxemburg ein. Es erfolgte der Vormarsch durch Luxemburg über Dasburg – Clerf (23.-25.Mai) – Allerborn. Der Durchmarsch durch Belgien ging über Our – Graide – Louette St.Pierre – Willerzie.