Die 260. Infanteriedivision hatte mit der Abwehr dieses Angriffs auf Romanischtsche verhindert, das das sowjetische Kavalleriekorps durchbrechen konnte. Die Sowjets wiederholten diese Angriffe nicht mehr und wichen nach Süden aus. Die Männer der Hörnledivision hatten ihren ersten Einsatz erfolgreich bestritten und wurden nun aus dem bisherigen Raum herausgelöst. Am 26. Juli 1941 begann der strapaziöse Rückmarsch in Richtung Norden. Über grundlose, schlammige Wege führte der für Menschen, Pferde und Material außerordentlich anstrengende Weg über den Fluß Rudjanka.
Der Divisionsgefechtsstand befand sich am 27. Juli in Sawitschye. Nun galt es, den Bereich zwischen der Beresina und Ptitsch zu sichern. Die Lage war unklar, da keinerlei Aufklärungsergebnisse vorlagen. Die zugewiesenen Stellungen erschienen deutlich gefährlich. Das Infanterieregiment 460 wurde in den Brennpunkt befohlen. Sein III. Bataillon befand sich in Tschernyja-Brody und wurde von einem schweren Panzerzug beschossen, der von deutscher Seite nicht bekämpft werden konnte.
Ab dem 09. August 1941 stieß die Division auf von Pionieren errichteten Pontonbrücken über die Beresina südlich Bobruisk in Richtung Shlobin vor. Linker Nachbar war die 267. Infanteriedivision, die 134. Infanteriedivision folgte der Hörnledivision. Südlich von Shlobin am Dnjepr wurde nach harter Schlacht ein Brückenkopf gebildet.
Die Infanterieregimenter 460 und 470 sowie die II. Abteilung des Artillerieregiments 260 waren der 267. Infanteriedivision unterstellt, als es ihnen gelang, den Brückenkopf bis zu einer Linie Schichowo – Skepnia – Ssuchoj – Ostrow – Os.Pagordi zu vertiefen.
Trotz weiterer herangeführter Kräfte schien es also ob der russische Kampfeswille nachlies. Vor dem hauptsächlich in Richtung Skepnia geführten Angriff wichen sie aus, hielten sich jedoch weiter in vorbereiteten Stellungen am Ostufer des Dnjepr bei Saton.
Gegen 12:00 Uhr war die Kriegsbrücke bei Streshin fertig gestellt, zunächst setzte das Infanterieregiment 470 über, gefolgt vom Infanterieregiment 460.
Das Oberkommando des LIII. (53.) Armeekorps berichtete am 13. August:
„LIII. Armeekorps gelang mit 267. Infanteriedivision eine wesentliche Erweiterung des Brückenkopfes über den Dnjepr, in den bis zum Abend die Masse der 260. Infanteriedivision hinein geschoben wurde. Der Gegner setzte dem Brückenkopf erbitterten Widerstand entgegen.“
Die der 267. Infanteriedivision unterstellten Teile traten danach wieder zur Hörnledivision
zurück. Am 18. August 1941 wurde die Division dem XIII. Armeekorps unterstellt.
Beginnend am 19. August 1941 wurden die ausweichenden sowjetischen Truppen über Gomel bis zur Desna verfolgt.
Die 260. Infanteriedivision stieß über Gorodnya – Dubrovnoye – Tschernisch bis Kisselewka an der Desna vor. Die überwiegend aus Holzbauten bestehende Stadt Gomel wurde bei den Kämpfen restlos zerstört. Die Division marschierte dort am 22. August ein, am 28. August überschritt die Division die Grenze zur Ukraine.
Ab dem 24. August begann der Angriff des XIII. Armeekorps nach Süden mit 3 Divisionen. Generalleutnant Schmidt befahl in der Nacht zum 01. September einen Übergang über die Desna beiderseits Kisselewka (ostwärts Tschernihiw) zu erzwingen. Das Infanterieregiment 470, später verstärkt durch Teile des Infanterieregiments 480 bildete den Brückenkopf beiderseits Wibli um 17:00 Uhr.
Die 5. Kompanie, Infanterieregiment 470 unter Führung von Oberleutnant Hans Helmling, war die erste Einheit im Bereich der Heeresgruppe die die Desna überschritten hatte. Während der heftigen Kämpfe um den Desna-Brückenkopf Wibli wurde der Kessel um Kiew geschlossen. Am 01. September 1941 begann auch der Kampf um die Stadt Tschernigow. Am 02. September lag stärkstes russisches Artilleriefeuer auf Wibli.
Die Lage stabilisierte sich erst am 03. September. Sowjetische Truppen griffen den Brückenkopf fünfzehn Mal an und wurden ebenso oft zurückgeworfen.
Am 05. September zogen sich die Truppen der 5. Sowjetarmee zurück. An diesem Tag wurde die Hörnledivision dem XXXXIII. Armeekorps unterstellt.
Am 09. September 1941 erreichte die Division Janowka, ein kleines Örtchen südlich von Tschernigow. Hier befand sich der südlichste Ort des Vormarsches. Am 12. September wurde die Division wieder dem XIII. Armeekorps unterstellt. Die Kämpfe der vergangenen Tage kosteten die Division 515 Gefallene, 600 tote Pferde und über 4000 weitere Ausfälle.
Am 14. September 1941 marschierte die umgruppierte 260. Infanteriedivision über Tschernigow und Starodub (22.09.) in den Raum südostwärts von Roslawl. Generalleutnant Schmidt erhielt am 23. September in Unecha das Ritterkreuz verliehen.
Es ereigneten sich nun Verfolgungskämpfe die am 26. September bei Kiew in der größten Kesselschlacht der Geschichte endeten. Über 660.000 Sowjetsoldaten starben hier oder gerieten in Gefangenschaft weil Stalin stur an der Stadt festgehalten und eine starre Verteidigung befohlen hatte (Diesen Fehler sollte sein Widersacher 3 Jahre später ebenfalls begehen). Am 26. September 1941 kündigte auch der erste Frost den Winter an.
Zwischen dem 28. September 1941 und dem 03. Oktober 1941 stellte sich die Division zum Durchbruch durch die Stalin-Linie auf. Im Norden fand die Abwehrschlacht bei Jelnja statt. Der Durchbruch durch die obere Desna-Stellung und Bildung eines Brückenkopfes bei Star Chotmirowka folgte.