Richard Foldenauer wurde am 24. September 1920 in Altheim (Kreis Saulgau) geboren.
Er trat am 10. September 1939 als Reservist in den Militärdienst ein.Seine militärische Heimat war die 2. Kompanie des Infanterieregimentes 460 mit der er an der Besatzung am Oberrhein und am anschließenden Frankreichfeldzug teilnahm.
Er erhielt am 10. Dezember 1941 das Eiserne Kreuz II. Klasse für besondere Tapferkeit bei den Gefechten im Brückenkopf Kremenki.
Durch weitere Tapferkeitstaten während der Rückzugs- und Abwehrgefechte verdiente er sich das Eiserne Kreuz I. Klasse das am 17. Januar 1942 verliehen wurde.
Anfang Oktober 1943 brachen russische Truppen bei Teploje bei der 2. Kompanie des Grenadierregimentes 460 ein. Als Führer der Kompaniereserve stand der Obergefreite Foldenauer an der Spitze des Gegenstoßes. Mit einem Maschinengewehr bewaffnet sprang er den Graben entlang und vernichtete was sich ihm entgegen stellte.
Kurz darauf brachen gegnerische Kräfte erneut ein, wieder war Obergefreiter Foldenauer ohne Auftrag zur Stelle. Da ein Aufrollen des Gegners nicht möglich war, bildete er aus den Bedienern einer Panzerabwehrkanone und eines Granatwerfers eine Kampfgruppe. Diese setzte er so geschickt und entschlossen ein, dass die gegnerischen Kräfte zurückgeworfen wurden.
Da eine restlose Bereinigung des Grabenstücks nicht möglich war, holte er über deckungsloses Gelände einen Granatwerfer heran und zermürbte hiermit und durch den Einsatz von Handgranaten seiner Kampfgruppe die gegnerischen Kräfte. Dieser Erfolg war für das Regiment von entscheidender Bedeutung. Die russischen Angreifer mussten 30 Gefallene und Verwundete zurücklassen.
Für diesen Einsatz wurde der Obergefreite am 12. November 1943 auf dem Divisionsgefechtsstand durch den Divisionskommandeur mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Das er als erster Mannschaftssoldat der Division eine so hohe Auszeichnung erhielt wurde natürlich von Partei und Propaganda ausgenutzt.
Gemeinsam mit den Ritterkreuzträgern Oberst Dr. Friker und Hauptmann Vincon besuchte er Anfang November 1943 eine Ausstellung „Schwäbische Divisionen im Osten“ im Stuttgarter Landesgewerbemuseum.
Man wurde in der Villa Reitzenstein durch den Oberbürgermeister Dr. Strölin empfangen, außerdem besuchte die Abordnung das Silchermuseum und Daimler-Benz. Die Zeitungsausschnitte unten berichten über diese Reise.
Zum Unteroffizier befördert gilt Richard Foldenauer seit Ende 1944 als vermisst.
Außer den oben genannten Auszeichnungen war er Träger
- des Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- der Medaille Winterschlacht im Osten
- des Verwundetenabzeichen in Schwarz
Mein besonderer Dank gilt der Familie des Unteroffizier Foldenauer für die Überlassung der o.a. Zeitungsausschnitte!