Gegen 17:00 Uhr erreichte der Vortrupp, zu dem sich der Abteilungskommandeur, Major Glaesemer, begeben hatte den Waldrand bei Les Baraques.
Der Führer der vorn befindlichen Radfahrschwadron mit unterstelltem Panzerjägerzug, Oberleutnant Wahl, meldet, dass der Spitzenzug das Feuer gegen den Ostrand des Dorfes aufgenommen hat. Major Glaesemer befiehlt um 17:10 Uhr den Angriff auf Machault.
Kavalleriegeschützzug, schwere MG-Staffel und 2 Züge der Panzerjägerkompanie werden eingesetzt. Ein Zug Panzerjäger übernimmt im Wald hinter dem Abteilungsgefechtsstand die Sicherung nördlich und südlich der Straße.
Der mit der Erkundung beauftragte Adjutant meldet, dass er 3 feindliche Maschinengewehrnester festgestellt habe; Machault sei von deutschen Panzern eingeschlossen und ein Hineinfahren wegen Minensperren und Feuer aus Panzerabwehrkanonen nicht möglich; Verluste der Panzer: 2 Tote und mehrere Verwundete.
Nachdem der Kavalleriegeschützzug und der Panzerabwehrzug bei der Radfahrschwadron um 17:25 Uhr das Feuer aufgenommen haben, tritt die Schwadron um 17:40 Uhr mit Masse rechts der Straße zum Angriff an. Um die gleiche Zeit geht der Abteilungskommandeur mit seinem Gefechtsstand nach vorn entlang der Straße bis auf 80 Meter vor den Ortsrand des Dorfes.
Die ersten Schützen erreichen den Dorfrand um 17:45 Uhr; er ist vermint. Der Pionieroffizier, Oberleutnant Matzke, beseitigt mit 2 Pionieren die Sperre bis 18:15 Uhr. Jetzt dringt die Schwadron (2 Züge rechts, 1 Zug links der Straße) in den Ort ein, da der Gegner sich zäh verteidigt.
Leutnant Schall und Leutnant Sigel werden tödlich verwundet. Immer noch liegen die schweren Waffen und der Abteilungsstab unter heftigem Feuer gegnerischer Infanteriewaffen. Nachdem die eigenen Panzerabwehrkanonen und schweren Maschinengewehre das Feuer wegen Gefährdung der eigenen Truppe einstellen mussten, beteiligt sich die schwere Maschinengewehrstaffel unter Führung von Stabswachtmeister Hofmann mit blanker Waffe am Ortskampf.
Noch bevor die vom Kommandeur nach vorne befohlene Verstärkung (Beifahrer und Schützen des Kavalleriegeschützzuges und der
Panzerjägerkompanie) eintreffen, lässt der Widerstand um 18:20 Uhr nach. Um diese Zeit ist die Schwadron über die Dorfmitte hinaus vorgedrungen während gleichzeitig von Norden eine Kradschützen-Kompanie in den Kampf eingreift.
Gegen 18:30 Uhr ist das Gefecht beendet. 6 französische Offiziere sowie 583 Unteroffiziere und Mannschaften werden gefangen genommen, ein Hauptmann eines deutschen Panzerregimentes befreit, der am Vormittag in Gefangenschaft geriet als er mit einem Krad, dessen Fahrer erschossen wurde, in den Ort gefahren war. Die Verluste der Aufklärungsabteilung 260 betrugen 2 Offiziere und 1 Unteroffizier (Uffz Schumacher) gefallen, 3 Mann leicht verwundet. Um 18: 45 Uhr greift ein französischer Flieger in dreimaligem Tiefflug die auf der Dorfstraße sammelnde Truppe mit Maschinengewehrfeuer an, ohne jedoch weiteren Schaden anzurichten.
aus dem Kriegstagebuch der 260. Infanteriedivision