„Barbarossa“ – Der Einmarsch in die Sowjetunion

Am 07. Juli 1941 marschierte die Division in 3 Marschgruppen mit Tagesziel Zawecze ab.
Am darauffolgenden Tag befand sich der Gefechtsstand in Pruzana. Ein Offizier des Infanterieregiments 460 berichtet:

Die ROllbahn in Richtung Moskau

Die Rollbahn in Richtung Moskau

„Nach der Rast hinter Bereza-Kartuska Einbiegen in Rollbahn  I, dass ist die große Straße von Brest nach Moskau. Die Straße ist kilometerweise schnurgerade, aber stellenweise sehr schlecht, ganz ausgefahren. Es herrscht unheimlicher Verkehr.
Fernlastzüge vor und zurück, OKH-Wagen und alles Mögliche. Nachmittags die ersten Gefangenentransporte gesehen. Landschaftlich immer das gleiche Bild: weite Ebenen, Roggenfelder mit wenigen, vereinzelt liegenden Gehöften, dazwischen Wälder, einzelne alte Windmühlen. Die Sonne brennt erbarmungslos auf uns nieder. Alles ist weiß vom Staub. Verstaubte, dunkle Gesichter mit hohlen Augen. Auf der Vormarschstraße liegen sehr viele zerschossene Panzerwagen, vereinzelt liegen Geschütze da, viele Bomben- und Granattrichter beiderseits. Truppe und Pferde sind sichtlich am Ende und vor dem Zusammenbrechen…“

Die Marschgruppen marschierten weiter bis Baranowice, dort wurde ein Tag Rast befohlen. Am 13. Juli 1941 wurde die Division dem XXXXIII. Armeekorps unter der Führung des Generals der Infanterie Heinrici unterstellt. Damit war man Verbindungsglied zwischen den Heeresgruppen Mitte und Süd und gleichzeitig als Flankenschutz für die 2. Armee unter Generaloberst Freiherr von Weichs eingesetzt.

Der rasante Angriffsschwung der ersten drei Wochen des Feldzuges zeigte, dass man sehr weit nach Osten vorgedrungen war, die im Süden eingesetzten Kräfte aber durch die Pripjet-Sümpfe gebremst wurden. Der täglich länger werdende Südflügel der Heeresgruppe Mitte musst geschützt werden.

Diese brenzlige Lage zeigte sich zum Beispiel, als die Division eine Kampfgruppe –  bestehend aus dem III. Bataillon des Infanterieregiments 470 unter Major Dr. Schütz, verstärkt durch eine Panzerjägerkompanie und eine Pionierkompanie – in den Raum Sluzk vorwerfen musste weil versprengte sowjetischer Kräfte mit leichten Panzern und Artillerie gegen die Straße Bobruisk – Sluzk vorgingen.

Während die Division mit 4 Marschgruppen (Oberst Wenninger, Oberstleutnant Hahm, Oberstleutnant Lindner und Oberstleutnant Glaesemer) von Sluzk aus weiter nach Nordosten marschierten wurde die Rollbahn durch Pioniere des Pionierbataillons 653 weiter ausgebaut.

Die Kampfgruppe Schütz lieferte sich Gefechte im Waldgebiet bei Lubany, zerstörte einen Gefechtsstand und brachte dabei 98 Gefangene ein. Am 18. Juli war der Auftrag beendet und die Kampfgruppe kehrte zur Division zurück.

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