„Unternehmen Taifun“ – Der Angriff auf Moskau

Auf dem Marsch Richtung Kaluga

Auf dem Marsch Richtung Kaluga

Am 02. Oktober 1941 begann – zum Unverständnis vieler deutscher Landser noch vor dem harten russischen Winter – das „Unternehmen Taifun“, der deutsche Angriff auf Moskau.

Im Zeitraum vom 03.Oktober 1941 bis zum 11. Oktober 1941 stieß man über Bolwa und Ugra, der Flugplatz Worotynsk wurde schnell erreicht. Am 08. Oktober wurde die 260. Infanteriedivision dem Armeeoberkommando 4 (Generaloberst von Kluge) unterstellt. Die Division erhielt den Befehl zum Sturm auf die Oka-Brücken südlich von Kaluga.

Am 11.Oktober 1941 wurde die 90.000 Einwohner zählenden Stadt Kaluga an der Oka eingenommen. Die 17. Infanteriedivision drang nach mehrtägigem Kampf von Westen ein, das Infanterieregiment 470 brach (nach zweimaligem Oka-Übergang innerhalb von 24 Stunden) von Süden ein. An der Oka-Brücke am Südrand von Kaluga reichten sich Soldaten der 7. Kompanie /Infanterieregiment 21 und Männer des Infanterieregimentes 470 die Hände.

Ein abgeschossener Sowjetpanzer am 15.10.1941 bei Kaluga

Ein abgeschossener Sowjetpanzer am 15.10.1941 bei Kaluga

Am 13. Oktober 1941 begann dann der Vorstoß gegen Moskau über Anaschuja (Divisionsgefechtsstand am 17.10.) – Ssaschkino (nächtlicher Überfall auf Teile Infanterieregiment 470) – Petrischtschewa. Die Division musste abdrehen nach Südosten. Russische Kräfte wurden über die Oka beiderseits der Ortschaft Alexin zurückgeworfen. Die Division befand sich im Einsatz entlang der Oka von Alexin nach Tarussa. Es fand eine Ablösung durch die 52. Infanteriedivision statt, die 260. ID führte einen Marsch in den Bereitstellungsraum beiderseits Gosteschewo (Ablösung durch 17. Infanteriedivision) zum Angriff über die Protwa durch. Rechter Nachbar war die 52. Infanteriedivision, linker Nachbar die 137. Infanteriedivision. Man erreichte die Bildung eines Brückenkopfes beiderseits Kremenki.

am 15.10.41 ostwärts Kaluga

am 15.10.41 ostwärts Kaluga

Am 13. Oktober setzte Rasputiza, die gefürchtete Schlammperiode ein, die ein Vorwärtskommen beinahe unmöglich machten. Die 4. sowjetische Armee erhielt den Befehl Kaluga zu nehmen, „Koste es was es wolle“. Am 22. Oktober 1941 greift das Infanterieregiment 470 Alexin an.

Am 30.10.1941 übergab die Division den Abschnitt an die 52. Infanteriedivision – diese wurde von der 60. sibirischen Schützendivision attackiert. Es ereigneten sich heftige Kämpfe an der Protwa. Man begann mit dem Ausheben von Schützengräben im Brückenkopf Kremenki. Den Kämpfen um den Browna-Abschnitt folgten der Angriff auf Browna und dessen Einnahme am 03.11.1941. Ein 5-minütiger Feuerüberfall lag hier zu kurz, dadurch gab es eigene Verluste im Bereitstellungsraum. Trotzdem gelang ein Vorstoß bis Pawlowdska (15 km westlich von Sserpuchow). Der Vormarsch endete etwa 90 Kilometer südwestlich von Moskau. Am 06.11.1941 befand sich der Divisionsgefechtsstand in Lgowo, dem östlichsten Punkt des Vormarsches.

Zwischen dem 14. November 1941 und dem 15. Dezember 1941 fand dann die Abwehrschlacht vor Moskau statt an der die Division als Teil des XIII. Korps teilnahm.
Ab dem 14.11.1941 übernahmen die sowjetischen Streitkräfte vollständig die Initiative. Einsatz an der Protwa (linker Nachbar 268. Infanteriedivision, rechter Nachbar 52. Infanteriedivision). Im Brückenkopf Kremenki toben heftige Abwehrgefechte.

Pferdegespann in der Schlammperiode

Pferdegespann in der Schlammperiode

Der 16. November war der Höhepunkt der Krise erreicht: Das II. / Bataillon des Infanterieregimentes 480 bestand nur noch aus 134 Soldaten, das II. Bataillon des Infanterieregimentes 470 existierte praktisch nicht mehr. Die Landser lagen ohne Winterbekleidung, ohne Handschuhe und warme Stiefel im Freien in Erdlöchern.

Am 30.11. hatte das IR 480 noch eine Gefechtsstärke von 546 Mann.
Am 14. November griffen 3 russische Schützendivisionen, eine Kavalleriedivision, eine motorisierte Brigade sowie eine halbe Panzerdivision die Stellungen der 260. ID an. Die Ausfälle durch Erfrierungen sind enorm. In den 6 Wochen zwischen dem 16. Oktober und dem 30. November verlor die Division 334 Tote, 1181 Verwundete, 50 Vermisste und 811 Kranke.

Am 15.12. zeigte das Thermometer – 31 Grad Celsius!!! Die russischen Truppen brachen an diesem Tag durch, auf deutscher Seite standen zwar 6 Divisionen die allerdings eine tatsächliche Stärke von nur 2 Divisionen hatten.

Die sowjetischen Angriffe brachten die Front am 16. Dezember 1941 ins Wanken. In die HKL der benachbarten 52. Infanteriedivision waren Panzer und Infanterie eingebrochen und konnten nicht mehr zurückgedrängt werden.

Die Gräber der bei Kremenki Gefallenen bei der Kirche Gosteschewo am 05.11.1941

Die Gräber der bei Kremenki Gefallenen bei der Kirche Gosteschewo am 05.11.1941

Die 260. ID befand sich in Abwehrkämpfen südlich der Protwa (Troitzkoje – Gosteschewo), Ein Ausweichen nach Westen wurde notwendig. Es folgte eine Verschiebung um eine Divisionsbreite nach Süden am 16. und 17.12. Jedes Regiment erhielt 150 Mann Ersatz (teilweise unbewaffnet). Am 18.12. brachen 12 Panzer des Typs T34 und 2 schwere Kampfpanzer, vermutlich KV1 durch die Hauptkampflinie und wurden abgeschossen.

Der wahnsinnige Obergefreite in Berlin befahl am 16. Dezember: „Die Truppe weicht keinen Schritt zurück!“

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