Im Zeitraum vom 26. August 1939 bis zum 01. September 1939 wurde die 260. Infanteriedivision während des Mobilmachungsabschnittes 1939 / 1940 als Division der 4. Welle in Ludwigsburg in der Marstall-Kaserne aufgestellt. Die Soldaten kamen zu zwei Dritteln aus Württemberg und zu einem Drittel aus dem Sudetenland (Anm. des Autors: so wie mein Großvater) und Nordbayern.

Die Division zählte Mitte März 1940 also 491 Offiziere, 99 Beamte, 2.165 Unteroffiziere und 12.264 Soldaten und hatte damit eine Gesamtstärke von 15.019 Mann. Der aus Ulm stammende Generalleutnant Hans Schmidt wurde der erste Kommandeur dieses baden-württembergischen Großverbandes.

Swearing-in of the first recruits on August 30th 1939

Vereidigung der ersten Rekruten am 30. August 1939

Sein Tagesbefehl vom 01.September 1939 zur Kommandoübernahme lautete wie folgt:

“Mit dem heutigen Tage übernehme ich den Befehl über die Division. Unsere Truppenverbände sind neu zusammengestellt. Alte Kriegssoldaten, die schon vor 25 Jahren mit ihrem Leben das Vaterland tapfer verteidigt haben, stehen in Reih’ und Glied mit der Jugend, die, davon bin ich überzeugt, ihrem Beispiel nacheifern wird. Wir werden unsere ganze Kraft einsetzen, um die Ausbildung zu vervollkommnen, damit wir in kürzester Frist jeder Aufgabe gewachsen sind. Getreu unserem Soldateneid werden wir unsere Pflicht bis zum Äußersten erfüllen.
Schmidt, Generalleutnant”

Während des Angriffs auf Polen zwischen dem 01. und 09. September 1939 verlegte die Division auf den Truppenübungsplatz Münsingen.
Der Kommandeur erhielt am 08. September 1939 beim Armeeoberkommando 7 in Calw Verlegungsbefehle für seine Division. Die 260. Infanteriedivision wurde am 09. und 10. September 1939 an die Westfront befohlen und marschierte dorthin ab.

Der erste Divisionskommandeur, Generalleutnant Hans Schmidt

Der erste Divisionskommandeur, Generalleutnant Hans Schmidt

1940 Neuenburg 12

Neuenburg am Oberrhein nach französischem Beschuss

Am 07. Oktober sprengten französische Truppen die Eisenbahnbrücke bei Neuenburg. In einem Tagebuch das im Besitz des Neuenburger Stadtarchivs ist wird über diese Zerstörung berichtet:

„An der Front ist es immer noch ruhig und jeder geht friedlich seiner Arbeit nach. Da an einem Morgen, die Einwohner waren zum Teil noch im Bett, eine starke Detonation, eine Erschütterung. Was mag wohl geschehen sein? Es geht von Mund zu Mund. Die Franzosen haben die Eisenbahnbrücke gesprengt. Wir haben immer etwas mit Grauen an diese Sprengung gedacht und mussten staunen, dass uns dieser Schreckenstag, der 07. Oktober 1939, so wenig Schaden, ja nicht einmal eine zerbrochene Fensterscheibe zugefügt hat.“

Zwischen dem 09. September 1939 und dem 19. April 1940 lag man in Stellungen am Oberrhein beiderseits der Orte Müllheim und Neuenburg. Der Divisionsgefechtsstand befand sich in Badenweiler.

Es wurden Stellungsausbau und Spähtruppunternehmen betrieben. Dabei wurde eine französische Flagge durch verwegenen Einsatz von Soldaten des Infanterieregiments 470 erbeutet. Diese Tat wurde mit den ersten Eisernen Kreuzen II. Klasse belohnt.

Die erbeutete Trikolore

Die erbeutete Trikolore

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